Der Lachs ist der wohl bekannteste und beliebteste Speisefisch überhaupt. In der Küche wird er für seinen großartigen Geschmack geschätzt und Angler lieben ihn für seine Kampfstärke. An der Angel ist ein ausgewachsener Lachs eine schöne Herausforderung und hinterher eine schmackhafte Mahlzeit für die ganze Familie. Bei einem Ausflug zum Lachsfischen haben also alle Beteiligten ihren Spaß.
Lachse kommen in verschiedenen Arten auf der ganzen Nordhalbkugel vor. Wir stellen Euch hier die in Europa wohl bekannteste Lachsart, den Atlantischen Lachs, vor. Neben dem Fischportrait findet Ihr natürlich auch einige Tipps, wie man vorgehen kann, um diesen starken Fisch erfolgreich zu landen und wo man ihn findet.
Was macht den Atlantischen Lachs aus?
Der Atlantische Lachs gehört zu den Salmoniden und ist quasi der große Bruder der Forelle. Erwachsene Tiere leben, wie der Name schon sagt, im nördlichen Atlantischen Ozean. Wenn sie groß genug sind machen sie sich, in einer monatelangen Wanderung, auf den Weg, in das Gewässer in dem sie geschlüpft sind, um sich dort fortzupflanzen. Auf der Wanderung hören sie auf zu fressen und die Männchen ändern ihre Färbung, von silbern zu rot. Zudem bildet sich, ebenfalls bei den Männchen, der Unterkiefer zum sogenannten Laichhaken um.
Nach der Fortpflanzung, die, je nach Fluss und Klimazone, etwa zwischen Dezember und Februar stattfindet (in Russland auch schon im September), kehren die Fische, die (im Gegensatz zu den pazifischen Lachsarten) Wanderung und Fortpflanzung überlebt haben, wieder zurück ins Meer. Ihre Nachkommen verbringen bis zu 8 Jahre im Süßwasser, bevor Sie sich auf den Weg in den Ozean machen, um dort Kraft für Ihre eigene Fortpflanzung zu sammeln.
Als Fisch des Jahres 2019 und eine der größten Lachsarten, erreichen Atlantische Lachse eine beeindruckende Größe. Sie können bis zu einen knappen Meter lang und bis zu 35 Kilogramm schwer werden. Und obwohl die meisten Exemplare nicht ganz so groß werden, können selbst die kleineren und durchschnittlichen Fänge einen spannenden Drill liefern.
Wo kann man auf Atlantischen Lachs angeln?
Nachdem wir jetzt die Art ein wenig kennengelernt haben, kommen wir zum wichtigen Teil. Wo angelt man am besten auf Atlantische Lachse? Da die Lachse im nördlichen Teil des Atlantiks vorkommen, kann das Lachsfischen an den meisten Flüssen betrieben werden, die eine Verbindung zum Atlantik haben. Und natürlich kann man auch vor der Küste, auf der Ostsee oder der Nordsee, erfolgreiche Angeltage verbringen.
Im Salzwasser findet man Lachse am besten, wenn man sich an der Strömung des Wassers und den Futterfischen orientiert. An Wirbeln in der Strömung oder an Seetangbüscheln sammeln sich die kleinen Fischarten, von denen sie sich ernähren. Ein erfahrener Angelführer, der die lokalen Strömungen kennt, kann Euch hier zielsicher zu den erfolgversprechendsten Stellen bringen.
Im Süßwasser, auf ihrer Wanderung zu den Laichplätzen, fressen die Lachse nicht mehr. Hier findet man sie, wie Ihre Cousins, die Forellen, an sauerstoffreichen, stark strömenden Stellen im Gewässer. Auch an Felsen und anderen Strukturen im Wasser halten sie sich gerne auf.
Aber vielleicht sollten wir auch noch von den besten Orten in der Welt erzählen, an denen man auf Atlantischen Lachs angeln kann.
Lainioälven, Schweden
Der Lainioälven gilt als einer der besten Fischgründe für Atlantischen Lachs. Der Fluss im nördlichen Schweden bietet eine atemberaubende Kulisse. Er durchquert menschenleere Gebiete und ist besonders bei Fliegenfischern beliebt. Als Ausgangsorte für Angelausflüge sind die Orte Lainio und Laanavaara gut geeignet.
Stavanger, Norwegen
Norwegen ist allgemein für seine Lachse berühmt und in der Gegend um Stavanger finden sich einige davon in nur kurzer Entfernung voneinander. Die besten Voraussetzungen also, um mehrere verschiedene Flüsse zu erkunden, ohne dafür verschiedene Reisen buchen zu müssen. Die Saison beginnt im Juni, so dass man bei lang anhaltendem Tageslicht bis spät am Tag, oder sehr früh am Morgen, angeln kann.
Warsuga, Russland
Die Warsuga auf der russischen Kola-Halbinsel gilt als der Fluss mit den meisten Lachsen der Halbinsel. Südlich des Ortes Varzuga befindet sich ein beliebtes Angelrevier, an dem mit Spinn- und Fliegenrute auf Atlantischen Lachs geangelt werden kann. Die Saison beginnt hier, sobald im April das Eis bricht. Die richtig großen Fische landet man aber erst im September und Oktober.
Rügen, Deutschland
Deutschlands berühmte Ostseeinsel hat sich in letzter Zeit immer mehr zu einem beliebten Ausgangsort für Angelausflüge aller Art gemausert. Allen voran ist Rügen bekannt für seine Fischgründe für Atlantischen Lachs. Im tiefen Wasser zwischen hier und Südschweden haben die Fänge oft eine beeindruckende Länge von etwa einem Meter. Schaprode und Glowe dienen als Ausgangspunkte für Angelausflüge zum Lachsfischen und einige Kapitäne bieten hier ihre Dienste an.
Wann angelt man am besten auf Atlantischen Lachs?
Wie wir oben schon erwähnt haben, hängt der genaue Zeitpunkt, wann die Lachse in die Flüsse wandern, vom Ort ab. Während im kalten Russland die Fische schon im September zum Laichen ins Süßwasser kommen, muss man in den wärmeren Gegenden Europas noch bis Februar warten. Wenn man also im Süßwasser Lachsfischen möchte, ist es am besten, sich entweder für einen Zeitraum zu entscheiden in dem man angeln möchte und dann den passenden Ort dafür suchen, oder sich an den Zeitpunkt der Lachswanderung, am gewünschten Angelplatz, anzupassen.
Wenn es um das Lachsangeln im Salzwasser geht, kommt es auch ein wenig auf die Gegend und jeweilige Laichzeit an. Hier ist der Zeitraum aber ein wenig breiter. In der südlichen Ostsee zum Beispiel, ist man zwischen Mitte Dezember und Mitte Mai meist erfolgreich.
Wie angelt man auf Atlantischen Lachs?
Es gibt verschiedene Methoden zum Lachsfischen, die an Flüssen vom Ufer aus, watend, oder vom Boot aus, wenn das Gewässer tiefer ist, betrieben werden können. Dazu gehören:
Driftangeln: Der Köder wird stromaufwärts ausgeworfen und die Strömung bewegt ihn stromabwärts. Durch periodisches Einholen der Schnur kann man den Köder noch über den Boden hüpfen lassen.
Trolling/Schleppangeln: Beim Trolling mit Gewichten, Planerboards und Downriggern in großen Flussmündungen, oder im Meer, werden durch die kontinuierliche Bewegung gute Ergebnisse erzielt.
Fliegenfischen: Als die Königsdisziplin des Lachsfischens hat das Angeln mit der Fliegenrute seinen besonderen Reiz. Versucht es, wenn Ihr auf der Suche nach einer Herausforderung seid, etwas Erfahrung habt und Eure Fliege sauber präsentieren könnt.
Hering und Sardinen haben sich als die besten natürlichen Köder erwiesen, aber die meisten Angler verwenden künstliche Köder wie Spinner, Löffel oder Maribou.
Das Lachsfischen ist eine Kunstform und erfordert viel an Vorbereitung und Übung. Die besten Hinweise und Tipps für das jeweilige Gewässer, an dem Ihr angeln wollt, kommen immer noch von den einheimischen Anglern vor Ort.
Welche Erfahrungen habt Ihr beim Lachsfischen gemacht? Habt Ihr Lieblingsorte an denen Ihr auf Lachse angelt? Oder eine bestimmte Technik, die erfolgreich war? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!