Angeln mit Kindern - Alles was ihr wissen müsst

Jun 11, 2020 | 7 Minuten
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Wir sind uns sicher, dass ihr viele Fragen zu Eurem ersten Angelausflug mit der Familie habt. Keine Sorge. Wenn ihr das nächste Mal mit den Kindern angeln geht, seid ihr gut vorbereitet. Lest hier, um alles zu erfahren, was ihr über das Angeln mit Kindern wissen müssen: wie man den richtigen Ausflug wählt, wie ihr Eure Kinder auf das erste Angeln vorbereitet, welche Fischarten sich eignen und worauf man beim Buchen eines Bootes achten sollte.

Ein Großvater bringt seinem Enkel bei, wie man an einem Flussufer angelt

Bevor Du mit den Kindern angeln gehst…

Das Erste, was man über den ersten Angelausflug mit der Familie verstehen sollte, ist, dass der Erfolg, egal wie gut man vorbereitet ist, von vielen Dingen abhängt.

Was meine ich damit?

Nun, kein Kind ist gleich. Einige Kinder mögen die Natur, andere nicht.

Einige Kinder verbringen den ganzen Ausflug Seite an Seite mit dem Kapitän und beobachten alle Farben, Geräusche und Gerüche. Einige Kinder bleiben in der Kabine, spielen am Handy und bemerken die Fische selten. Einige Kinder fangen Fische und lassen sie wie Profis wieder frei.

Wer also STress vermeiden und den Ausflug genießen möchte, beginnt bei den Kindern. Bei Angeltouren mit der Familie geht es zuerst um sie und erst danach um die erwachsenen Begleiter. Dies gilt umso mehr, wenn die Kinder jünger als 10 Jahre alt sind.

Das scheint auf den ersten Blick offensichtlich zu sein. Ihr fragt euch, warum ich das anspreche.

Weil man nie ganz genau wissen kann, wie eure Kinder auf die ganze Erfahrung reagieren könnten.

Seid geduldig und stellt sicher, dass sie verstehen, was los ist.

Denkt daran, dass der erste Angelausflug die Einstellung eurer Kinder zum Angeln über viele Jahre hinweg beeinflussen kann.

… Geh alleine angeln

Kinder fühlen sich sicherer, wenn sie sehen, dass ihr mit dem Angeln vertraut seid.

Je nachdem, welche Art von Ausflug ihr unternehmen möchtet, empfehlen wir, den Angelplatz vorher alleine zu besuchen, oder mit dem Kapitän eurer Wahl angeln zu gehen, wenn ihr von einem Ausflugsboot aus angeln wollt.

So fühlt ihr euch nicht nur wohler, wenn eure Kinder dabei sind, sondern ihr könnt auch:

  • Euch mit dem Ort / dem Boot / den Fischarten / dem Wasser / der Stabilität des Bootes vertraut machen.
  • Euch darüber informieren, was ihr möglicherweise einpacken müsst.
  • Euch eine Vorstellung davon machen, was eure Kinder fragen könnten.
  • Den Kapitän kennenlernen und mit ihm über euren nächsten Ausflug sprechen.

Denkt daran, dass die Kapitäne sehr viel Zeit auf dem Wasser verbringen. Wenn jemand weiß, wie das Angeln funktioniert, sind sie es. Fragt sie also, ob sie Kinder an Bord mitnehmen. Erklärt, wie sehr sich eure Kinder für Natur interessieren, welche Fischart ihr am besten zuerst anvisiert, welche Technik sich eignet und was ihr mitbringen solltet. Die meisten Kapitäne lieben es, mit Kindern zu angeln, weil sie neugierig sind und zuhören, wenn Sie ihnen erklären, wie alles funktioniert.

Das Gleiche gilt, wenn ihr vom Land aus angeln möchtet – trefft euch mit anderen Anglern, die in der Gegend angeln und unterhaltet euch mit ihnen. Sie können bei der Auswahl des besten Köders und des genauen Ortes helfen.

Das „Gespräch“

Vor eurem Angelausflug solltet ihr mit euren Kindern über das Angeln sprechen.

Seht euch Fernsehsendungen zum Thema Angeln an oder googelt gemeinsam Videos. Informiert sie darüber, welche Fischarten am geplanten Ort gefangen werden können. Nur fangt vielleicht nicht mit Speerfischen oder Haien an.

Nehmt euch Zeit, um euren Kindern zu erklären, was passiert. Macht sie mit Grundkonzepten wie „Köder“ und „Rute“ bekannt, aber haltet es leicht und interessant. Erklärt ihnen, wie das Angeln funktioniert und dass es in Ordnung ist, wenn sie den Fisch oder einen Köder verlieren. Es gibt viele Möglichkeiten, den Kindern das Angeln näher zu bringen. Ihr könnt auf ein Stück Papier zeichnen (und euren inneren Künstler loslassen) oder ihnen Spielsachen besorgen.

Eine wichtige Sache hier: Wenn ihr den richtigen Kapitän gefunden habt, erzählt euren Kindern von ihm oder ihr: Den Namen, welche Art von Boot er oder sie hat, was der Lieblingsfisch ist… Die Idee dahinter ist, eure Kinder mit dem Kapitän vertraut zu machen, damit sie Fragen stellen, lernen und Spaß haben können.

Das beste Boot für den Ausflug

Es ist wichtig, dass ihr ein Boot wählt, das genügend Platz hat und sauber und stabil ist. Natürlich hängt der gewählte Bootstyp weitgehend von der Art des Gewässers ab, auf dem ihr angelt. Was genau ihr von einem Boot erwartet bestimmt natürlich ebenfalls die Wahl.

Ihr kennt eure Kinder am besten. Überlegt euch, was sie auf ihrer Angeltour wollen.

Bedenkt die folgenden Fragen:

Gibt es eine Toilette an Bord?

Einige Kinder haben nichts dagegen, einen Eimer zu benutzen und finden es vielleicht sogar lustig, andere haben ein Problem damit. Sprecht das vor dem Ausflug mit euren Kindern an. Ein bisschen mehr Geld auszugeben, kann durch ein besser ausgestattetes Boot für mehr Komfort auf der Fahrt sorgen.

Hat das Boot ein T-Top oder eine geschlossene Kabine?

Manchmal angelt man an einem heißen Tag, an manchen Tagen ist es regnerisch oder windig. Das hängt davon ab, wo ihr angelt. Es ist jedoch empfehlenswert, von einem Boot aus zu angeln, das einen Wetterschutz bietet. Ein T-Top kann den Kindern genug Schatten spenden, um kühl zu bleiben, während man mit einem Boot mit geschlossener Kabine auch dann angeln kann, wenn es draußen nieselt.

Gibt es ein Bett?

Falls jemand seekrank wird, ist es schön, einen Platz zu haben, an dem man sich hinlegen und ein Nickerchen machen kann. Es ist nicht zwingend nötig und höchstwahrscheinlich angelt ihr mit euren Kindern für den Anfang im ruhigen Wasser in Küstennähe, oder an einem Bach / See.

Gibt es eine Küche oder einen Kühlschrank?

Für das Mittagessen auf dem Boot ist es schön, eine Kombüse zu haben, in der man ein paar Sandwiches zubereiten kann. Das ist natürlich nicht essentiell. Man kann immer eigenes Essen und Snacks mitbringen. Die meisten Kapitäne haben Kühlschränke, in denen Ihr eure Verpflegung und Getränke aufbewahren könnt.

Ist das Boot sauber und sicher?

Das sollte eure oberste Priorität als Elternteil sein. Wenn ihr euch für einen Ausflugsanbieter entscheidet, schaut euch das Boot genau an. Wenn ihr zuerst alleine angeln geht, schaut genau, wie sauber und kinderfreundlich das Boot ist. Wenn ihr euch online informiert, lest die Bewertungen. Es ist wichtig, ein sicheres Boot zu finden. Ein unbeaufsichtigter Haken oder ein Messer kann ernsthafte Schäden verursachen.

Denkt daran, dass die Sauberkeit des Bootes nicht viel mit dem Boots- / Ausflugspreis zu tun hat. Mehr Geld bringt euch nicht immer ein sicheres Boot. Verlasst euch also auf euren gesunden Menschenverstand und stellt sicher, dass ihr euer Kind auf einem zuverlässigen Boot mitnehmt.

Möglicherweise findet ihr einige dieser Dinge absolut notwendig, möglicherweise nicht. Es kommt wirklich darauf an, wie ihr und eure Kinder den Tag verbringen möchten. Man kann einen ausgezeichneten Angelausflug auch ohne einige der genannten Annehmlichkeiten verbringen, genauso wie es schlechte Ausflüge mit allem Zubehör gibt. Deshalb macht es Sinn, zuerst alleine mit dem Kapitän angeln zu gehen, um einen guten Eindruck zu bekommen.

Wie lange sollte der Ausflug dauern?

Es gibt Kinder, die mit Anglern in der Familie aufgewachsen sind. Andere Kinder hatten nicht die Möglichkeit, so viel Zeit auf dem Wasser zu verbringen. In vielen Fällen ist der erste Angelausflug tatsächlich das erste Mal, dass Kinder auf dem Wasser sind.

Ein kürzerer Ausflug ist für den Anfang also empfehlenswert. Ein halbtägiger Ausflug ist ideal, besonders wenn eure Kinder unter 10-12 Jahre alt sind. In vier Stunden kann man schon einiges fangen und die meisten Kinder fangen dann an, sich zu langweilen, wenn der Ausflug sowieso vorbei ist. Es gibt keinen Grund ihre Ausdauer zu sehr zu strapazieren.

Jugendliche können natürlich längere Angeltouren unternehmen. Sofern ihr sie dazu überreden könnt mitzukommen.

Welche Art des Angelns ist geeignet?

Ein lächelndes Kind mit einem Thunfisch, den er auf einer Angeltour gefangen hat
Einige Kinder sind bereits Profis, wenn sie den Kindergarten verlassen. Das bedeutet nicht, dass ihr mit den Kindern gleich auf Thunfisch angeln solltet.

IMAGE: Einige Kinder sind bereits Profis, wenn sie den Kindergarten verlassen. Das bedeutet nicht, dass ihr mit den Kindern gleich auf Thunfisch angeln solltet.

Es gibt weltweit Dutzende Arten des Angelns und der Ort, an dem ihr angelt, bestimmt meist auch die Wahl der Methode. Fischreiche Gewässer, die gleichzeitig in Bezug auf Erfahrung und Kraft nicht zu schwierig sind, eignen sich hervorragend.

Wenn ihr in Deutschland angelt, ist der nächstgelegene Forellenteich wohl die beste Wahl. Hier kann man, wenn es mit dem Fangen noch nicht so gut läuft, die Fische zumindest beobachten. Bitte beachtet, dass allgemein für das Angeln in Deutschland, je nach Bundesland verschiedene Gesetze gelten. Ausnahmen für Angler, die nur einen Tag lang angeln möchten, sind oft vorhanden (wie z.B. Tageskarten für einen Angelteich). Es lohnt sich also, wenn man sich in Bezug auf den gewählten Ort selbst ausgiebig informiert.

Ein Urlaub in Skandinavien, bietet die Möglichkeit, den Kindern das Angeln in der Wildnis des hohen Nordens näherzubringen. Die Flüsse und Seen von Norwegen und Schweden sind ideale Lebensräume für Barsche, Hechte, Forellen und Lachse. Gerade das ruhige Wasser der Seen ist ideal für Kinder.

Wer mit der Familie lieber an die Sonne fährt, muss auch hier nicht auf die Möglichkeit eines Angelausfluges verzichten. Gerade das Mittelmeer hat viele leckere Speisefische und sowohl Kroatien, als auch Spanien, bieten eine große Auswahl an Ausflugsbooten. Hier fängt man meist Meerbrassen und Makrelen, die auch oft direkt auf dem Boot, oder am Abend in einem Restaurant, verspeist werden können, um das Erlebnis abzurunden.

Welche Angelmethode eignet sich für Kinder?

Ein Vater und seine Tochter angeln zusammen von einem Seeufer aus

Ähnlich wie schon beim Ort solltet ihr eine Angelmethode wählen, die für Kinder geeignet ist. Am sichersten ist es, mit dem Kapitän zu sprechen und sich beraten zu lassen. Höchstwahrscheinlich wird mit leichtem Gerät oder am Grund geangelt. Auf diese Weise könnt ihr kleinere Fische anvisieren, was für Kinder perfekt ist. Außerdem sind die meisten dieser Fische super lecker!

Natürlich hängt es davon ab, wie engagiert eure Kinder sein werden. Ihr könnt mit dem Kapitän zusammen den Köder vorbereiten und den Kleinen dabei helfen, den Fisch zu landen. Im Anschluss müssen natürlich auch Bilder vom ersten Fang gemacht werden.

Kinder zwischen 5 und 12 Jahren interessieren sich möglicherweise nicht so sehr für die richtige Technik oder die richtigen Bewegungen. Hier ist Unterstützung und Verständnis gefragt, um ihnen beizubringen, wie es geht. Wie ich bereits sagte, möchten einige Kinder vielleicht nur einen lustigen Nachmittag haben, während andere eines Tages Kapitän werden möchten! Wer das versteht hat es leichter, ihnen einen spannenden Angelausflug zu ermöglichen.

Ich würde gerne hören, wie ihr euch mit euren Kindern auf Angelausflüge vorbereitet. Welche Fische fangt ihr mit ihnen? Was gab es für Schwierigkeiten und wie würdet ihr anderen Eltern raten, sich auf ihren ersten Angelausflug mit Kindern vorzubereiten? Teilt eure Erfahrungen in den Kommentaren unten.

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